2. Team: Verbesserung/ Verschlechterung

(photo: ©Niklas B., creative commons (cc))

Guardiola war von Anfang an ein Meister der Rotation, er verstand es wie einst Ottmar Hitzfeld seinen kompletten Kader bei Laune zu halten – was aber auch teils der immensen Verletzungsmisere der Münchner geschuldet war.

Wo wir gleich bei Verbesserung UND Verschlechterung wären! Pep schaffte es, viele Spieler noch besser zu machen – Boateng reifte unter ihm zum wohl besten Abwehrspieler der Welt, Müller wurde unter Pep unverzichtbar und 100 Millionen schwer, Lewandowski entwickelte sich zu einem der weltbesten Mittelstürmer und Spieler wie Alaba, Costa, Coman, Neuer, Bernat entwickelten sich unter seiner Führung weiter. Alles in allem formte er ein großartiges Team mit einem ausgezeichneten Teamgeist, in dem jeder Spieler für seinen Nebenmann kämpfte, weil er immer das große Ziel – Champions League Sieg – vor Augen hatte. Das trieb die Bayern Spieler an und machte sie von Jahr zu Jahr besser, trotzdem reichte es in den drei Jahren unter Pep nie zum ganz großen Wurf mit dem Champions League Sieg inklusive Meisterschaft + Pokalsieg – sprich Triple.

Auf der anderen Seite – trotz Pep´s öffentlichem Kuschelkurs ala „Dante ist ein Super-Super-Spieler“ oder „Ich habe noch nie so einen großartigen Fußballer wie Mario Götze trainiert“ ging er – für einen Bayern Trainer verhältnismäßig oft – auf Konfrontationskurs mit der eigenen medizinischen Abteilung. Daraus resultierte, dass der langjährige Vereins- und DFB-Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt im Jahr 2015 das Handtuch schmiss. Allerdings wird dieser in der neuen Saison – unter neuem Coach – in sein Amt als Mannschaftsarzt zurückkehren. Dieser Dauerzwist mit der medizinischen Abteilung – der die Bayern-Spieler bedingungslos vertrauen – war sicherlich nicht förderlich für Guardiola´s Ansehen innerhalb der Mannschaft. Im Laufe der drei Jahre beklagten sich die Spieler auch immer häufiger über die akribische Vorbereitung ihres Coachs auf jeden einzelnen Gegner. Drei Stunden Video-Schulung über die Stärken des Tabellenletzten Hannover 96 können schon verdammt anstrengend sein. Nach Guardiola´s Ankündigung seinen Vertrag nach drei Jahren nicht zu verlängern, merkte man ab diesem Zeitpunkt schon leichte Risse im Bayern-Gebilde. Der FCB konnte zwar die Meisterschaft noch gewinnen, aber an Souveränität verbüßte der Rekordmeister einiges ein im Vergleich zur überragenden Hinrunde.

Als größtes Negativbeispiel muss man wohl Mario Götze anführen. Der Ex-Dortmunder schaffte es in drei Jahren nicht Guardiola von seinen zweifellos vorhandenen Qualitäten und seinem übermäßigem Talent zu überzeugen. Gegen Ende spielte er sogar nur noch den Bankdrücker beim FC Bayern und wurde in den wichtigen Spielen konsequent übergangen. Seine Zeit in München wird wohl diesen Sommer ablaufen – der Pfeil zeigt Richtung Liverpool & Jürgen Kloop – mal sehen, ob er sich dort behaupten kann. Zu gönnen wäre es ihm auf jeden Fall. Jürgen Klopp setzte beim BVB konsequent auf ihn, ganz im Gegensatz zu Guardiola beim FC Bayern – trotz einer nicht zu verachtenden Scorerstatistik in seinen ersten beiden Jahren. Im Endefekt fehlte es Mario Götze an Härte und Durchsetzungsvermögen um im Stahlbad FC Bayern zu bestehen. Wer mehr Zeit in Instagram als auf dem Trainingsplatz verbringt, der muss sich nicht wundern, wenn er nur zweite oder dritte Wahl bei einem Topverein ist.

photo credit: Niklas B., creative commons (cc)

2. Team: Verbesserung/ Verschlechterung

1. Ziele: Bundesliga, DFB-Pokal & Champions League

2. Team: Verbesserung/ Verschlechterung

3. Guardiolas Erbe

Neue Beiträge