(photo: ©RB Leipzig)
Nun haben es die Bullen aus Leipzig also doch geschafft. Zwei Jahre nach dem Aufstieg von der 3. in die 2. Bundesliga geht es jetzt also rauf ins Oberhaus. Doch was erwartet die Bundesliga?
Was kommt da auf uns zu? Mittlerweile weiß man, dass Ralf Rangnick diesen Sommer ein Transferbudget von 50 Millionen Euro zur Verfügung hat um sein Team für die Bundesliga aufzustellen. Nicht schlecht für einen Aufsteiger, würde man meinen – für Red Bull sind das allerdings nur Peanuts.
Nach dem eigenen Selbstverständnis (Wo kommt das überhaupt her? Hat man das mit der Lizenz vor 3 Jahren mit erworben?) würde man gerne sofort im Konzert der Großen mitspielen und 100 – 150 Millionen investieren. Doch so größenwahnsinnig ist man in Leipzig dann doch (noch) nicht. Spieler, wie Top-Talente Kevin Volland vom Ligakonkurrenten Hoffenheim oder Breel Embolo vom FC Basel sollen es den Leipzigern angetan haben – ob man sie bekommt wird man in den nächsten Wochen sehen. Die erste Abfuhr kassierte man bereits von Torwart Bernd Leno, der dieses Jahr dann doch lieber mit Leverkusen in der Champions League spielt als sich einem Aufsteiger anzuschließen. Auch wenn Red Bull kein normaler Aufsteiger ist – gut zu vergleichen mit der TSG Hoffenheim, die sich vor ein paar Jahren durch viel Geld nach oben „kauften“. Mittlerweile haben sich die Sinsheimer aber auch ohne die „Spenden“ von Dietmar Hopp in der 1.Liga etabliert.
Was man Leipzig allerdings zugute halten muss – das Geld wird dort nicht sinnlos aus dem Fenster geschmissen, sondern klug investiert – z.B. in die Nachwuchsarbeit. Mittlerweile spielen sehr viele U-Nationalspieler in den Jugendmannschaften der Leipziger. Auch Ralf Rangnick´s Satz „Wir verpflichten keine Spieler über 23 Jahre“ lässt durchblicken was in Leipzig geplant ist – ein junges Team, bestehend aus Top-Talenten, welches sich in den nächsten Jahr weiterentwickelt, in der Bundesliga etabliert und die Bullen schnellstmöglich in den europäischen Wettbewerb führt. Die Chancen dazu stehen gar nicht mal so schlecht, sollte man es wirklich schaffen die 50 Millionen in einige hochtalentierte Jungspunde ala Volland oder Embolo zu stecken. Die erste Saison wird man als „Übergangsjahr“ sehen und sollte mit dem Abstieg eigentlich nichts zu tun haben – ein Platz zwischen 9 und 13 scheint realistisch. Wenn das geschafft ist, wird Leipzig spätestens 2017 richtig investieren, versuchen oben anzugreifen und sich in den Top 4 festzusetzen.
Es ist verständlich, dass sich Fans der Traditionsvereine über Red Bull Leipzig aufregen. Doch auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, dass es schon bald ein weiteres Team neben Bayern und Dortmund gibt, welches eine gute Rolle in der Champions League spielen kann. Und sollten es die Leipziger tatsächlich in absehbarer Zeit schaffen die Bayern-Dominanz in der Bundesliga zu durchbrechen und sich die Meisterschale zu schnappen, hat RB ganz schnell die „Bayern-Hater“ und die „die-Bundesliga-ist-so-langweilig“-Nörgler auf seiner Seite. Man kann gespannt sein wie sich Leipzig in den nächsten Jahren entwickeln wird und ob Neu-Trainer Ralph Hasenhüttl – den man vom FC Ingolstadt abwerben konnte – es schafft ein Top-Team in Leipzig aufzubauen.
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