VfB Stuttgart – Abstieg trotz Top-Kader

Abstieg VfB Stuttgart; ©VfB Stuttgart

(photo: ©VfB Stuttgart)

Didavi, Ginczek, Kostic, Werner, Insua, Großkreutz, Maxim, Harnik, Gentner – was sich liest wie die Aufstellung eines Europa-League-Aspiranten, ist in Wahrheit das Team des VfB Stuttgart.

Nur schlossen die Schwaben die Saison nicht etwa auf dem 5., 6. oder 7. Tabellenplatz ab, sondern auf dem 17, welcher zum Gang in die 2. Liga berechtigt. Man möge sich nur an die Vorbereitung im Sommer 2015 zurückerinnern. Alexander Zorniger kam mit großen Vorschusslorbeeren nach Stuttgart – er wollte Offensiv-Spektakel zelebrieren lassen. Was Anfangs auch nur zu gut funktionierte, wenn man sich überlegt wie die Schwaben Manchester City mit 4:2 vernaschten und noch viel höher hätten gewinnen müssen. Doch schnell zeigte sich, dass City an diesem Tag Offensiv einfach nur nichts auf die Reihe bekam, sonst wäre dieses Spiel wohl 4:6 ausgegangen. In den folgenden Wochen schon zeigte sich das was man die ganze Saison über beobachten konnte – vorne hui, hinten pfui!

Offensiv sah das Stuttgarter Spiel zumeist sehr ansprechend aus und Trainer Zorniger hielt was er versprach – Schnelles Umschaltspiel, starke Konter, tolle Kombinationen. Doch all dies brachte ihm gar nichts, weil er nie die richtige Balance zwischen Angriff und Abwehr fand. Nach hinten war der VfB über weite Strecken der Saison ein total überforderter Hühnerhaufen – daran konnten auch die Defensiv-Winterneuzugänge nichts ändern. In 15 Spielen kassierten die Stuttgarter mehr als 3 Gegentore, das kann auch die stärkste Offensive nicht mehr ausgleichen. Was noch erschwerend hinzukam – der VfB konnte den Ausfall von Top-Torjäger Daniel Ginczek zu keiner Zeit wirklich kompensieren. Chancen hatten die Stuttgarter im Laufe der Saison für drei Spielzeiten, jedoch fehlte vorne ein Knipser. Allein Jungspund Timo Werner hätte die Schwaben mit einer besseren Chancenverwertung ins Tabellenmittelfeld schießen können.

So steht nun der Gang in die zweite Liga – Jürgen Kramny, Nachfolger von Alexander Zorniger musste nach dem Abstieg seinen Hut nehmen, genauso wie Sportchef Robin Dutt. Präsident Wahler trat von sich aus zurück und macht den Weg für einen Neuanfang in der 2. Liga frei. Doch wie geht es weiter in Stuttgart? Top-Spieler wie Didavi (zu Wolfsburg), Kostic und Werner werden den Verein wohl gegen hohe Ablösesummen verlassen. Andere wie Großkreutz, Gentner, Langerek und Maxim wollen dem Verein auch in der 2. Bundesliga die Stange halten und helfen die Suppe auszulöffeln und beim direkten Wiederaufstieg zu helfen. Da auch die 2te Mannschaft des VfB abgestiegen ist (von der 3. Liga in die Regionalliga), werden wohl einige junge Spieler aus der (bestens besetzten) Zweitvertretung in die 1. Mannschaft aufrücken. Sollte es der VfB schaffen ein, zwei Verstärkungen für die katastrophale Abwehr an Land zu ziehen, sehe ich die Stuttgarter in der neuen Saison – unabhängig davon wer neuer Trainer wird – als Topfavorit für den Aufstieg. Dieser Abstieg war ein Ausrutscher und hätte durch ein paar besser sitzende Transfers leicht und locker vermieden werden können.

photo credit: VfB Stuttgart Facebook page

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